Umgang mit Fragen zur Entstehung der Schwangerschaft

Huhu ihr Lieben 🙂

Aus gegebenen Anlass mal eine Frage an die Regenbogen-Familien unter euch. Und natürlich auch alle anderen, die eine Meinung zu der Frage haben!

Gestern habe ich mein Profilbild aktualisiert. Man sieht nun meine Frau und mich  mit Kugel. Ich habe das Feedback auf das Bild wohl unterschätzt. Es hagelt seit gestern Nachrichten. Manche erkundigen sich nur, ob es mir gut geht und teilen mir mit, dass sie sich sehr für meine Frau und mich freuen.

Andere fallen ohne „Hallo“ und ohne „Wie geht’s?“ mit der Tür ins Haus. Das sind dann so Fragen wie: „Wie habt ihr denn das mit dem Papa gemacht?“ (What?) Oder auch: „Ich freue mich für euch. Aber wie geht das?“

Grundsätzlich habe ich ja nichs gegen Interesse an unserem Kinderwunsch-Weg. Eher im Gegenteil. Es ist toll, dass Menschen sich interssieren und vielleicht trägt diese Info ja dazu bei, dass Kinder in Regenbogenfamilien nicht mehr sooo „exotisch“ sind. Aber jetzt, wo es um unser Kind geht und diese Fragen von Menschen kommen, mit denen ich sonst in den letzten Jahren kein Wort gewechselt habe, es sei denn man hat sich zufällig mal irgendwo gesehen und eine Minute Smal-Talk gehalten. Oder die obligatrische Geburtstags-Nachricht. Ich weiß nicht. Ich empfinde das als ja… irgendwie grenzüberschreitend und auch als sehr intime Frage. Ich würde jedenfalls nicht auf die Idee kommen, bei (heterosexuellen) Pärchen zu fragen, ob es denn gleich geklappt hat mit dem Kiwu. Oder wie oft sie es probiert haben. Schon gar nicht, nachdem ich eigentlich keinen wirklichen oder engeren Kontakt mit den Personen  habe. Vor allem würde ich aber nicht nachbohren, wenn schon die Rückmeldung der Schwangeren kommt, dass das jetzt so kein Thema ist für eine Whats App-Unterhaltung oder etwas sarkastisches zurückkommt à la: Wie bei den Bienchen und den Blümchen…

Vielleicht ist es auch eine bloße Unterstellung, aber es scheint mir bei den Nachfragen auch eher um „Newsbeschaffung“ zu gehen. So die Kategorie Klatsch und Tratsch. Weniger um echtes Interesse an uns oder unserer spezifischen Situation. Eher so nach dem Motto: Krass und wo kommt das Sp*rma her? Und vor allem: Wie kam das Sp*rma da hin?

Vielleicht ist es auch Unsinn oder zu weit gedacht, aber ich habe auch nicht so große Lust darauf, dass „Hinz und Kunz“ die genaue Entstehungsgeschichte unseres Kindes kennt, bevor es selbst auch  nur den Hauch einer Ahnung hat.. Schwierig irgendwie..

Aktuelle Strategie? Ich schwanke zwischen dem Ignorieren der Frage und patziger/derber Antwort. Beides fühlt sich aber nicht wirklich stimmig an und ich denke auch, dass es bestimmt noch öfter solche unsensibler Nachfragen geben wird.

Gab es bei euch auch solche Situationen? Wie geht ihr damit um? Oder wie würdet ihr damit umgehen? Erfahrungen, Tipps, Anregungen?

8 Kommentare

  1. Bei denen, wo es wirklich nur die Sensationsgier ist und sonst kein Kontakt würde ich die eigentliche Frage gepflegt ignorieren und sowas schreiben „ja, wir freuen uns unheimlich, danke für die guten Wünsche zur Schwangerschaft“ (als wäre die Frage ganz anders gewesen, wenn die Leute halbwegs helle sind, merken sie ihren Faux Pax. Dumme Nachfragen – ignore.
    Ansosnten haben wir bei weniger bekannten aber netten Leuten immer gescherzt „er ist ein Wunder der modernen Medizin, wir haben ganz tolle Ärzte, die uns geholfen haben, unbefleckte Empfängnis sozusagen, grins“ und wenn dann konkrete Nachfragen kommen „warum möchtest du das wissen?“
    Die neutrale Variante für den Kinderarzt, Jugendamt, Krippe z.B. „Wir waren in Kinderwunschbehandlung für eine ICSI, es wurde mit einer ausländischen Samenbank zusammengearbeitet, wir haben keinen Kontakt zum Erzeuger, das bleibt dem Kind vorbehalten, wenn er volljährig ist“

    1. Das ist sehr gut. So hat man, bei entfernten Bekannten reagiert, ohne auf die privaten Details einzugehen! Das werde ich mir merken, Auch den Spruch zum Wunder der modernen Medizin 😀 Bei Freunden habe ich damit überhaupt kein Problem, weil die auch wirklich interessiert sind. Teil unseres Lebens sind. Bei Ärzt*innen und Behörden würde ich auch offen und sachlich antworten. Danke für dein Feedback, es ist doch spannend zu erfahren, wie das in anderen Familien so ist.

  2. Wenn es Leute (heterosexuell) sind, die auch Kinder haben, könnte man natürlich doof zurück fragen… ala Stellung etc. Oder du besorgst dir ein Klapperstorchbild und sendest das mit nem 😉 als Antwort. Weitere Nachfrage wären dann schon sehr dreist und die würde ich entweder ignorieren oder die Leute mit ihrer Dreistigkeit konfrontieren. Lg

    1. Es sind tatsächlich sowohl heterosexuelle als auch homosexuelle Leute. Da fällt mir aber gerade ein, zumindest bei den homosexuellen könnte ich natürlich zurückfragen, ob denn ein Kiwu besteht. 🙂 VIelleicht rührt daher die Frage.. Danke für deinen Input 🙂

  3. Da merke ich mal wieder, was für ein Glück ich habe, dass mir bisher keine grenzüberschreitenden Fragen dazu gestellt wurden. Zumindest keine, die ich so empfunden hätte. Anders meine Schwiegermutter, die wohl ab und zu mit großen Augen angeguckt wird, wenn sie in ihrem Heimatdorf (naja, Kleinstadt, aber die Betonung liegt auf KLEIN) stolz von ihrem Enkel erzählt. Sie hört regelmäßig ein „wie geht das denn“ und antwortet meist nur mit „schonmal was von künstlicher Befruchtung gehört?“
    Ich selbst würde wohl eher dazu tendieren, etwa in die Richtung „Es gibt viele Wege schwanger zu werden und einer davon hat uns den gewünschten Erfolg gebracht“ sagen, wenn ich nicht näher darauf eingehen möchte.

    1. Das fällt mir bei diesem Beitrag auch noch ein, meine Mama ist auch schon ein, zwei mal „doof“ angesprochen worden wie das denn sein kann, dass wir jetzt ein Kind haben. Leute gibt’s.

  4. Wir sind ja nun auch gerade in der Phase wo wir Leuten auch von dem Kind erzählen bzw. es einfach offenkundig ist. Auch Personen, die uns nicht so nahestehen, z.B. wegen Arbeit usw. Meine Erfahrung ist es, dass die Menschen entweder gar nicht nachfragen, sondern es einfach so als gegeben hinnehmen (sich vielleicht ihren Teil denken oder fragen, aber es nicht aussprechen)- so geschehen bei uns im Geburtsvorbereitungskurs. Da hat keiner gefragt.
    Oder das Gegenüber zeigt die Neugierde ganz offenkundig und schiebt gleich ein „ähh – wenn das okay ist, dass ich das so frage….“ hinterher. Also, dann merken die oft einfach selber dass das jetzt eine sehr private Frage war und rudern dann ein bißchen zurück, was ich völlig okay finde und dann beantworte ich das, was ich möchte oder eben auch nicht. Manchmal ist das sogar ganz schön, wie interessiert die Leute sind, solange das nicht in Sensationsgier ausartet. Ansonsten nutze ich auch je nach Situation die kurze sachliche Antwort, die Princeton schon erwähnt hat. Dann merkt der/die andere schon auch, dass das Thema damit jetzt aber auch zu Ende ist. Ich bin gespannt, wie das ist, wenn das Baby dann da ist – ob da von anderen noch Fragen nach dem „Vater“ kommen oder so.
    Ich muss aber dazu sagen, dass wir beide z.B. kein Wottsäpp nutzen und FB auch vorwiegend „passiv“. Ich vermute, über die Social Media Kontakte sind Menschen einfach manchmal wesentlich distanzloser als im RL.

  5. Huhu 🙂 ….wann liest man wieder von euch? Ich würde mich total freuen zu lesen, wie die Geburt verlaufen ist und wie es euch als Familie geht. Ich hoffe, ihr hattet einen guten Start.

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